1965 in Gießen geboren, studierte Theaterwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt am Main. Nach dem Studium inszenierte er zunächst am TAT Frankfurt, am Theater Basel und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Von 2000 bis 2004 war er Hausregisseur am Schauspielhaus Zürich – eine prägende Phase, in der er mit Inszenierungen wie Drei Schwestern (2002), Richard III (2003) und Homo Faber (2005) dreimal in Folge zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Auch seine Hamburger Othello-Inszenierung wurde 2005 zum Theatertreffen eingeladen, im selben Jahr wählten ihn die Kritiker:innen der Fachzeitschrift theater heute zum „Regisseur des Jahres“.
Es folgten weitere Arbeiten an den großen Bühnen im deutschsprachigen Raum, darunter die Münchner Kammerspiele (Der Sturm, 2008), das Schauspielhaus Zürich (Tod eines Handlungsreisenden, 2011 und Ein Volksfeind, 2016 – beide erneut beim Theatertreffen), das Deutsche Theater Berlin, die Berliner Volksbühne, das Schauspiel Stuttgart, das Thalia Theater Hamburg, das Wiener Burgtheater und das Malmö Stadsteater.
Puchers Regie Handschrift verbindet eine analytische Klarheit mit bildmächtigen, atmosphärischen Räumen. Seine Inszenierungen operieren häufig mit popkulturellen Elementen, medialen Zitaten und einem präzisen Gespür für gegenwärtige politische Spannungen. Klassiker des Kanons liest er dabei ebenso wie zeitgenössische Stoffe durch eine ästhetische Linse, die stets Theater und Gesellschaft miteinander in Beziehung setzt.