wurde in München geboren und hat sich als Kostümbildnerin eine eigene ästhetische Sprache erarbeitet – eine, die traditionelle Rollenbilder hinterfragt und neue Identitäten erschafft. Für sie sind Kostüme nicht nur Kleidung, sondern Ausdrucksmittel einer Zeit, die weder festgelegt noch klar definierbar ist. Mit glänzenden, reflektierenden Materialien und spielerischem Umgang mit historischen Formen entwirft sie Visionen von Zukunft und Zeitlosigkeit, in denen Genderfluidität und kulturelle Sensibilität selbstverständliche Bestandteile sind.
Nach ihrem Studium an der HAW Hamburg bei Prof. Reinhard von der Thannen begann sie ihre Reise mit Stationen bei Theatergrößen wie Christoph Marthaler und 2016 begleitete sie die Oscar-nominierte Kostümbildnerin Bina Daigeler bei Oliver Stones Thriller Snowden.
Claudia Irro arbeitet heute international an Theatern und Opernhäusern in Deutschland, der Schweiz und Japan und entwirft Kostüme für Regisseur*innen wie Pınar Karabulut, Alexander Eisenach und Axel Ranisch. Neben den Theaterarbeiten lotet sie mit Kunstkollektiven das Zusammenspiel von Kostüm und Technologie aus und kreiert Kostüme für KI-Filme und Videoarbeiten – stets an der Grenze zwischen Kunst und Zukunft.
Für ihr mutiges und facettenreiches Kostümbild zu Richard III am Schauspiel Köln wurde sie 2022 von der Kritik als beste Kostümbildnerin gefeiert.